Wildauer Wasserbüffel Tierischer Naturschutz

01 Einführung in das Projekt

Schon seit geraumer Zeit werden die Feuchtwiesen Wildaus (Landkreis Dahme-Spreewald) von Bebauung verschont und bieten verschiedensten Lebewesen Raum zum Leben. Zur Bewirtschaftung dieses Ökosystems wurden im Mai 2017 Wasserbüffel von den „Storkower Jungbüffeln“ zu diesen Wiesen gebracht, die erst einmal fünf Jahre lang auf dem Gebiet verweilen sollen. Die Stadt Wildau hat hier viele Hürden genommen, nachdem sie von einem ortsansässigen Bauern den Tipp mit den Wasserbüffeln bekam. Ähnlich erfolgreiche Projekte gibt es bereits seit 2015 am Tegler Fließ und an vielen anderen Orten. Die Gelder dafür stammen aus einem Topf für verschiedenen Ausgleichsmaßnahmen von Firmen und Unternehmen, die im Gegenzug dafür eigene Bauvorhaben auf ihrem Gelände bewerkstelligen können.

Wir, die Schüler des Biologie Leistungskurses 11 des Humboldt-Gymnasiums Eichwalde, unter Leitung von Biologielehrerin Fr. Erdmann, dokumentierten das erste Geschehen und präsentieren nun diese Website.
Am 12.05.2017 gegen 16 Uhr war es soweit: fünf weibliche Jungtiere namens Madonna, Cleopatra, Giana, Bruni und Lena, alle benannt nach berühmten weiblichen Persönlichkeiten, trafen in Wildau ein. Die Tiere leben momentan, voraussichtlich auch für die Zeitspanne von Mai bis Oktober der folgenden fünf Jahre, auf den Wiesen, jedoch ist ihr Platz solange noch auf fünf Hektar begrenzt, da die dort lebenden Kraniche den Platz zum Nisten brauchen. Zwar können Kraniche und Wasserbüffel gut miteinander leben, jedoch könnte das Errichten eines Zaunes die Vögel stören, weswegen erst nach Beenden der Nistzeit (offiziell am 30.06) und im Jahr 2018 das Gebiet auf acht Hektar erweitert werden soll. Hierbei ist zu beachten, dass die insgesamte Größe der feuchten Wiesen und Brachen etwa 60 Hektar beträgt.

https://drive.google.com/open?id=1xStWu0eIn7-AD_VmvcaSP7h75o4&usp=sharing

In den warmen Monaten des Jahres können die Wasserbüffel Schilf und Gras nach Belieben fressen, was die nötigen Mäharbeiten überflüssig macht. Dies ist tatsächlich einer der Gründe, warum die Tiere auf den Wiesen angesiedelt werden sollten. Reguläre Mähmaschinen würden in dem nassen, weichen Boden schnell einsinken und folglich die Arbeit erschweren. Die Tiere sind jedoch in der Lage, sich problemlos auf diesem Boden zu bewegen und geben dabei anderen Tieren und Pflanzen die Chance auf Überleben und Ausbreitung. An Trinkwasser kommen sie durch selbstbedienbare Pumpen, mit denen sie eigenständig durch Gegendrücken ihrer Köpfe das Wasser aus Bächen herauspumpen können. Zum Winteranfang, etwa im November, werden die Büffel wieder in ihr Winterquartier nach Storkow gebracht, um dann nächstes Frühjahr wieder die Wiesen beweiden zu können.

Von Helene Rauf